Seit nunmehr 8 Jahren erleben wir eine Ultraniedrig-Zinspolitik als Folge einer europäischen Schuldenkrise, die sich von den USA aus fast um den ganzen Globus ausbreitete.
Auch deutsche Banken waren daran nicht unbeteiligt: an der Commerzbank AG ist heute noch die Bundesrepublik Anteilseigner und die Deutsche Bank AG kämpft mit Milliarden-Verlusten.
Ende Oktober 2019 endet die Amtszeit des Präsidenten unserer Europäischen Zentralbank, Herrn Mario Draghi.
Mit seiner Nullprozent-Zinspolitik und Milliardenbeträgen für staatliche Anleihen hat er maßgeblich dazu verholfen, dass Länder wie Griechenland, Portugal, Spanien und Irland bis heute ihre enormen Haushaltsüberschuldungen überstehen.
Aber auch unsere Bundesregierung war und ist mit ihrer schwarzen Haushaltsnull Nutznießer.
Deutschland, dem Exportweltmeister, geht es im Herzen Europas konjunkturell – zumindest noch – am besten.
Investitionen – insbesondere in Immobilien – waren noch nie so günstig wie heute. Das hat allerdings auch teils zu enormen Immobilien-Preissteigerungen geführt und das wiederum zu Höchstmieten !
Hat uns demnach Herr Draghi einen wahren Immobilien-Boom in guten und Spitzen-Wohnlagen indirekt beschert, stöhnen derweil Kapitalanleger.
Solange nicht eine gesunde Durchschnitts-Inflation in der EU von annähernd 2% erreicht ist, wird die Europäische Zentralbank dieses Zinsprogramm der Konjunkturspritze kaum aufgeben.
Damit sehen sich allerdings Kapitalanleger – außer zur Immobilieninvestition – kaum befleißigt, mit ihrem Geld die Wirtschaft weiter anzukurbeln.
Allerdings können sie immerhin bei bestimmten Finanzinstituten Zinssätze per heute von 0,50% p.A. für Tagesgeld erzielen.
Demgegenüber legen die Geldhäuser Hypothekendarlehen bereits unter 1% Zins p.A. sogar bis zu 15 Jahren Zinsfestschreibung heraus !
Der Basiszins gemäß BGB liegt heute bei minus 0,88% p.A., der EU-Leitzins bekanntlich bei 0,00% und Bundespapiere/Staatsanleihen haben aktuell eine Rendite von minus 0,74% p.A. bis minus 0,32% p.A..
Die Kurse des Euro-BUND-Future steigen in letzter Zeit (aktuell ca. 173). Dies lässt auf weiterhin fallende Marktzinsen hoffen (Fallende Kurse weisen demgegenüber auf steigende Zinsen hin).
Was geschieht also ab Oktober 2019, falls z.B. der deutsche Spitzenkandidat Jens Weidmann das EZB-Zepter übernimmt ?
Er hat in seiner heutigen Position als deutscher Bundesbankpräsident bereits seit geraumer Zeit die Zinspolitik der EZB kritisiert. Er plädiert für staatliche Investitionen in Infrastruktur, Bildung und Klimaschutz zur konjunkturellen Ankurbelung
in Europa.
Das aber würde bedeuten, dass er Länder wie z.B. Italien vor dem Sturz in die Rezession bewahren und gleichzeitig den Zusammenhalt in der EU-Währungszone erreichen müsste.
Spannende Aussichten also, die die Flucht insbesondere in Wohneigentum in guter Wohnlage weiterhin beflügeln, solange es unser Kapitalmarkt zulässt. Wohneigentum ist immer noch der beste Schutz vor Mieterhöhungen. Diese sind mittlerweile in Metropolen wie Berlin, München, Frankfurt, aber auch bereits rund um die Landeshauptstadt Düsseldorf kräftig gestiegen.
Ihr
Artur Menzler