Im letzten Beitrag vom 17.03.17 erläuterten wir, weshalb in Deutschland demnächst mit Zinssteigerung gerechnet werden sollte. Dennoch : Nach vorübergehend erhöhten Konditionen – vor allem bei Hypothekenzinsen – haben sich diese wieder etwas beruhigt. Momentaufnahme? Japan hat uns vorgelebt, dass eine ca. Null-Zins-Politik durchaus 20 Jahre halten kann. USA und so gut wie alle Staaten Europas sind ebenfalls so hoch verschuldet, dass kräftige Zinssteigungen Staatspleiten auslösen könnten. Griechenland würde bei höheren Schuldzinsen z.B. nicht mehr weiter „künstlich beatmet“ werden können. Folglich ist auch weiterhin nicht mit wesentlichen Zinssteigerungen zu rechnen. Dennoch wird die Europäische Zentralbank auf Dauer nicht umhin können, den EZB-Zins zumindest dezent anzuheben. Damit käme die Inflation angemessen weiter in Schwung und würde die Konjunktur in Deutschland beleben. Das würde sich auch positiv auf unseren Wohnungsbau und die Bildung von Wohneigentum auswirken.
In diesem Zusammenhang stehen beim Immobilienkauf die mittlerweile enorm gestiegenen Erwerbs-Nebenkosten: Notar- und Grundbuchkosten, so wie die Grunderwerbsteuer. Diese müssen in der Regel durch Barkapital des Käufers aufgebracht werden. Junge Immobilienkäufer, die am Anfang ihrer Karriere stehen, werden dadurch stark belastet. Das ließe sich durch staatliche Subvention für Familien mit Kindern ändern.
Hinzu kommt nämlich auch das demografische Problem in Deutschland: Es wachsen nicht genügend Kinder nach, um für die alternde Gesellschaft in der Rentenversicherung zu sorgen. Daran ändert auch die in den letzten Jahren angestiegene hohe Zuwanderung durch Migration wenig. Vielmehr ist davon auszugehen, dass unsere deutsche Bevölkerung von momentan knapp 83 Mio. bis 2030 auf 70-79 Mio. und bis 2060 auf 68 – 73 Mio. sinken wird. Die Bevölkerungszahl geht also wahrscheinlich langfristig zurück. Um dieser Entwicklung entgegenzusteuern, wäre mehr Wohnraum für Familien wünschenswert. Damit ließe sich die durchschnittliche Kinderzahl pro Familie von momentan ca. 1,4 Kindern auf 1,6 Kinder oder mehr steigern. Nicht nur unser demografisches Problem durch die alternde Gesellschaft würde vermindert, sondern auch die Bauindustrie und des Weiteren die Beschäftigungszahlen würden konjunkturell günstig beeinflusst.
Es mag den anstehenden Wahlen zuzuschreiben sein, dass die Regierung besonders für junge Familien eine neu einzuführende Eigenheimzulage plant; aber sie macht auch Sinn:
Ähnliche Zulagen gab es bereits in den Jahren 2005 bis 2006. Sie förderten Wohneigentum über 8 Jahre lang mittels staatlichen, nicht rückzahlbaren Zulagen.
Zwischenzeitlich wurde das Eigenheimrentenmodell der Wohnriester-Förderung eingeführt. Hierzu sind die Meinungen in der Bevölkerung geteilt, da Presse, Rundfunk und Fernsehen unterschiedliche Bewertungen verbreitet haben. Mittlerweile wird Wohnriester unseres Erachtens zu Unrecht oft schlecht geredet, weil die Abwicklung zunächst kompliziert erscheint. Dies ist jedoch nicht korrekt: Einige unserer Kunden haben bereits bestehende Guthaben aus angesparten Riester-Verträgen einschließlich staatlicher Zulagen in deren Wohneigentums- Finanzierung einfließen lassen. Man darf aber auch künftig angesammeltes Kapital einschließlich Förderung zur späteren Darlehenstilgung entnehmen. Der deutsche Staat zahlt der rentenversicherungspflichtigen Familie Zulagen bei der Riester-Förderrente. Damit kann Wohneigentum mit geschenktem Geld entschuldet werden. In einem unserer nächsten Newsletter werden wir diese Möglichkeiten durchleuchten und ins Verhältnis zur üblichen, annuitätischen Tilgung setzen.
Ob nun reguläre Annuitäten-Tilgung, mittels Bauspardarlehen, KfW, Riesterförderung oder anderen, so genannten Tilgungs-Surrogaten: Die Finanz-und Versicherungs-Experten von MENZLER-Baufinanz und MENZLER-ASSEKURANZ beraten Sie kompetent und objektiv!
Ihr
Artur Menzler